Nach geweinten Tränentälern kommt oft neben der Trauer auch das Bedürfnis nach Normalität auf. Der Wunsch nach ein bisschen so wie früher, nach Leichtigkeit und einfach mal wieder unbeschwert Lachen können. Und dann tauchen Schuldgefühle auf und man fragt sich: Darf ich das überhaupt?!
Unbedingt, lautet meine Antwort. Ich sehe dies als ein Pendeln zwischen zwei Poolen, beides ist wichtig und richtig. Es ist ein sowohl als auch; dem Trauern um die körperliche Abwesenheit eines geliebten Menschen/ geliebten Tieres und dem sich im Alltag wieder zurechtfinden. Ich gehe stark davon aus, dass es ganz im Sinne der Verstorbenen ist, dass es uns gut geht. In meiner Arbeit jedoch erlebe ich immer wieder, dass es vielen Menschen schwerfällt, gut um sich zu Sorgen aus Loyalität zur verstorbenen Person. Man stellt sich die Frage: Ist es nicht egoistisch, wenn ich mir Gutes tue, wenn du nicht mehr hier bist? Im Coaching orientiere ich mich am hypnosystemischen Traueransatz nach Roland Kachler und so schauen wir, wie eine liebevolle innere Beziehung zum Verstorbenen entstehen und gleichzeitig wieder Glück erlebt werden kann.
Lebenspflege Tipp’s:
- Es kann hilfreich sein, sich zu überlegen an was die verstorbene Person Freude hätte, wenn ich es tun würde. Hätte der geliebte Mensch sich gefreut an einem Flieder im Garten? Wie fände sie/er nun einen Fahrradausflug? So gelingt es einem sich selbst etwas Gutes zu tun und sich dabei der verstorbenen Person nahe zu fühlen.
- Was dir heute gefallen hätte – Notizbuch: Schreib auf, was du heute mit allen Sinnen wahrgenommen hast, was der verstorbenen Person gefallen hätte. So kannst du dich (ohne schlechtes Gewissen) auf schöne Sachen fokussieren, dich im Hier und Jetzt verankern und dennoch mit dem Verstorbenen in Verbindung sein.